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Die Fragen der 9a XYZ-Schule
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Glossar
Allo- ist eine Vorsilbe für sexuelle und romantische Orientierungen. Eine Person kann also allosexuell und/oder alloromantisch sein.
Allosexuell bedeutet, dass eine Person sexuelle Anziehung zu anderen Personen verspürt. Alloromantisch bedeutet, dass eine Person „romantische“ Anziehung zu anderen Personen verspürt.
Allosexuell und -romantisch werden gesellschaftlich als Norm vorgeschrieben, d.h. dass Menschen oftmals einfach unterstellt wird, dass sie sich zu anderen sexuell und romantisch hingezogen fühlen und das als „normal“ gilt. Das ist auch der Grund warum der Begriff erst nach asexuell geprägt wurde und (noch) weniger verbreitet ist.
… bedeutet, wenn Menschen generell wenig oder kein Bedürfnis nach Sex haben. Asexuelle Menschen können sich auch verlieben und auch romantische Beziehungen haben. Romantische Gefühle sind nämlich unabhängig von Sexualität.
Zu unterscheiden ist der Begriff vom Zölibat. Das Zölibat ist eine freie Entscheidung, keinen Sex zu haben, und keine sexuelle Orientierung.
Eine Person die sich zu mehr als einem Geschlecht sexuell und/oder emotional hingezogen fühlt.
Oder: Eine Person die sich zu Menschen des eigenen Geschlechts und Menschen anderen Geschlechts hingezogen fühlen.
Der Begriff weist Überschneidungen zu anderen Begriffen wie z.B. pansexuell auf und ist nicht immer klar von diesen zu trennen, allerdings ist die Unterscheidung für manche Menschen wichtig, die sich auf einen der Begriffe festlegen.
Die Wahl eines anderen Begriffs statt bisexuell kann hierbei bspw. damit zusammenhängen, dass das „Bi“ teilweise als eine Bestätigung der Binarität im Geschlechtersystem gesehen wird. Außerdem werden teilweise neue Kategorien oder Labels verwendet, um Vorurteilen, die dem Wort bisexuell anhängen (Charakterisierung als promiskuitiv, sexuell deviant, hypersexuell, sexuell experimentierfreudig und/oder polyamourös), zu vermeiden.
Neben den Vorurteilen, die dem Begriff zugeschrieben werden, kommt es auch zu Ausschlüssen in queeren Gemeinschaften. Diese Ausschlüsse können zum Beispiel dadurch entstehen, dass bisexuellen Menschen oft ein heterosexuelles Passing zugeschrieben wird.
Der Begriff „cis“ (lat. = binnen, innerhalb) beschreibt Personen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt aufgrund von Genitalien zugewiesen wurde. Cis stellt den Gegenbegriff zu trans* dar, und bezeichnet so die gesellschaftliche Norm.
ist eine Art von Bühnen-/Theaterkunst, wo mit Geschlechterrollen gespielt wird. Das bedeutet, dass Eigenschaften, die gesellschaftlich als typisch männlich/weiblich eingeordnet werden auf der Bühne mit Absicht durcheinandergebracht werden. So werden auf der Bühne Geschlechterrollen in Frage gestellt. Drag kann Tanz, Gesang, oder auch andere Kunstformen sein.
Es gibt z.B. Drag Kings und Drag Queens, aber auch noch viele andere Formen von Drag. Menschen können ganz unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität verschiedene Drag-Rollen einnehmen.
Der Begriff „dyadisch“ (griech. „dýas“: Zweiheit) beschreibt Personen deren Körper sich nach medizinischen Normen eindeutig als nur weiblich oder nur männlich einordnen lassen. Somit ist es der Gegenbegriff zu inter*. Dyadische Menschen werden in der Gesellschaft als die Norm angesehen und haben gesellschaftliche Vorteile, wie zum Beispiel sich oder ihren Körper nicht erklären zu müssen und keinen unfreiwilligen geschlechtsverändernden Eingriffen unterzogen zu werden.
Ein anderes Wort für „dyadisch“ ist „endogeschlechtlich“ oder kurz „endo“.
Gender ist ein englisches Wort und bedeutet Geschlecht(sidentität). Fluid kommt auch aus dem Englischen und bedeutet flüssig, also dass etwas nicht fest ist.
Genderfluid bedeutet also, dass eine Person nicht immer das gleiche gender, also Geschlecht hat, sondern, dass sowohl Geschlechtsidentität als auch -ausdruck veränderlich sind. Diese Veränderungen können oft oder selten sein und über verschieden lange Zeiträume stattfinden.
Manche Menschen wechseln zwischen bestimmten Geschlechtern, wie zum Beispiel von männlich zu weiblich oder von weiblich zu nonbinary, und für andere ist nur klar, dass sich irgendwas verändert.
Der Geschlechtsausdruck bezeichnet das äußere Erscheinungsbild einer Person, also z.B. Kleidung, Haarschnitt, Sprache, Make-Up, Gangart und Gestik. Dieser Ausdruck kann durch gesellschaftliche Normen und Vorstellungen geprägt sein, die vorschreiben wie verschiedene Geschlechter angeblich sind. Menschen können aber auch ihren eigenen Weg finden, das eigene Geschlecht auszudrücken in der Form, in der sie sich wohl fühlen.
Oftmals wird der Geschlechtsausdruck gesellschaftlich in männlich oder weiblich eingeteilt. Das heißt, dass es beispielsweise als weiblich gilt ein Kleid zu tragen oder als männlich gilt kurze Haare zu tragen. Diese Einteilungen haben sich über die Zeit verändert und sind von der Kultur abhängig. Auch das macht deutlich, dass es nicht tatsächlich in einer Sache oder Verhaltensweise liegt, männlich oder weiblich zu „sein“, sondern dass diese Normen auf Stereotypen und Vorurteilen aufbauen.
Erwartung sind diese Ausdrücke –> Konsequenzen wenn nicht.
ist was Menschen selbst von sich sagen, welches Geschlecht sie haben. Das zugewiesene Geschlecht ist das, was andere Menschen sagen, was jemand ist. Das passiert meistens bei der Geburt wenn bei einem Baby zwischen die Beine geguckt wird. Das muss aber eben nicht mit der eigenen Identität übereinstimmen. Als welches Geschlecht sich Menschen selber fühlen ist die Geschlechtsidentität. Und die bestimmt, wer jemand wirklich ist. (Die Geschlechtsidentität kann nur von Personen selber bestimmt werden).
Der Begriff „heterosexuell“ (lat. Verschieden) beschreibt (die sexuelle (bzw. amouröse) Orientierung (siehe sexuelle Orientierung) von Personen), die sich sexuell und/oder romantisch zu Personen eines anderen Geschlechts hingezogen fühlen.
In unserer Gesellschaft sind Männer und Frauen, die sich zueinander hingezogen fühlen, die Norm. Das heißt, dass Frauen oftmals einfach unterstellt wird, dass sie sich zu Männern sexuell und romantisch hingezogen fühlen und Männer zu Frauen und, dass das als „normal“ gilt. Dies heißt auch Heteronormativität.
Der Begriff „homosexuell“ (lat.= gleich) beschreibt (die sexuelle (bzw.amouröse) Orientierung von) Personen, die sich romantisch und/oder sexuell zu Menschen des eigenen Geschlechtes hingezogen fühlen.
Geschlecht spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Jedes neugeborene Kind erhält bei der Geburt eine Geburtsurkunde. Dort wird ein Geschlecht eingetragen. Lange Zeit gab es nur zwei mögliche Geschlechter, die dort eingetragen werden konnten: männlich und weiblich. Seit 2017 gibt es einen dritten möglichen Eintrag. Dieser lautet „divers“.
Das Geschlecht, das in der Geburtsurkunde eingetragen wird, hängt vom Körper des Neugeborenen ab – genauer gesagt: von den Geschlechtsmerkmalen. Geschlechtsmerkmale sind Genitalien, Gonaden, Hormone und Chromosomen. Es gibt Geschlechtsmerkmale, die werden weiblich genannt (Vulva, Vagina, Eierstöcke, Östrogene, XX Chromosomen) und es gibt Geschlechtsmerkmale, die werden männlich genannt (Penis, Hoden, Testosteron, XY-Chromosomen).
Nach der Geburt hängt es aber vor allem von den Genitalien ab, ob ein Körper männlich oder weiblich genannt wird. Denn nur diese sind nach außen sichtbar.
Aber es gibt auch einige Menschen die einen Körper haben, der nicht in die Kategorien männlich oder weiblich passt. Wenn man die Begriffe männlich und weiblich weiter benutzen möchte, kann man sagen, dass sie zum Beispiel sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale zugleich haben. Oder dass sie nicht ganz weibliche und/oder nicht ganz männliche Geschlechtsmerkmale haben. Diese Menschen sind intergeschlechtlich.
Es gibt ganz viele unterschiedliche Ausprägungen von Intergeschlechtlichkeit. Denn es gibt ja auch mehrere Ebenen von Geschlechtsmerkmalen. Wie bereits deutlich gemacht wurde, gibt es neben Genitalien auch Hormone und Chromosomen, die jeweils weiblich und männlich genannt werden. Eine Person, die ein Genital hat, das weiblich genannt wird, aber zum Beispiel einen Hormonhaushalt hat, der männlich genannt wird, ist auch intergeschlechtlich.
Intergeschlechtliche Körper sind gesunde Körper. Sie zeigen, dass es sehr viele verschiedene Varianten von Geschlecht gibt und eben nicht nur zwei. Trotzdem gab es lange Zeit und gibt es auch heute noch geschlechtsvereindeutigende Operationen an intergeschlechtlichen Babies und Kleinkindern. Diese Operationen sind menschenrechtsverletzend und gewaltvoll. Sie dienen lediglich dazu, die Idee von Zweigeschlechtlichkeit aufrecht zu erhalten, sind aber medizinisch nicht notwendig.
Intergeschlechtlichkeit kann sich in jeder Lebensphase zeigen. Manchmal wird Intergeschlechtlichkeit direkt bei der Geburt erkannt. Intergeschlechtlichkeit kann sich aber auch in der Pubertät zeigen. Manche Menschen finden auch erst im Erwachsenenalter heraus, dass sie intergeschlechtlich sind.
Der Gegenbegriff zu Inter* ist dyadisch
Der Begriff „lesbisch“ beschreibt weibliche Personen, die sich romantisch und/oder sexuell von weiblichen Personen hingezogen fühlen.
Der Begriff männlich hat mehrere Bedeutungen. Das Wort männlich kann Geschlechtsmerkale, Geschlechtsidentitäten und Geschlechtsausdrücke beschreiben. Es kann sowohl eine Selbstbezeichnung sein als auch eine Fremdzuschreibung. Eine Selbstbezeichnung ist es dann, wenn eine Person sich selber als männlich identifiziert. Dann hat die Person eine männliche Geschlechtsidentität und sagt von sich selber: „Ich bin ein Junge/ein Mann.“ Eine Fremdzuschreibung ist es dann, wenn andere Menschen eine Person für männlich halten. Zum Beispiel, weil die Person einen Namen hat, von dem Menschen denken: „Das ist ein männlicher Name.“ Fremdzuschreibungen können sehr verletzend sein. Wenn man eine Person nicht kennt, kann man sie zum Beispiel nach einem Pronomen fragen. So können Fremdzuschreibungen vermieden werden. Es werden aber auch Verhaltensweisen, Eigenschaften und Geschlechtsausdrücke männlich genannt. Weil mit Männlichkeit bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen verbunden werden, werden Menschen, die für männlich gehalten werden, immer wieder mit Anforderungen konfrontiert, auch einen männlichen Geschlechtsausdruck zu haben. Geschlechtsidentitäten und Geschlechtsausdrücke sind jedoch unabhängig voneinander. Das heißt, dass eine Person sich männlich identifizieren kann, aber einen Geschlechtsausdruck haben kann, der in unserer Gesellschaft eher weiblich genannt wird. Wichtig ist noch zu betonen, dass die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in unserer Gesellschaft männlich genannt werden, häufig gleichzeitig positiv gesehen werden.: Zum Beispiel werden emotionale Härte und dominantes Verhalten als männliche Eigenschaften bezeichnet. Männlichkeit steht in unserer Gesellschaft momentan also in einem hierarchischen Verhältnis zu Weiblichket: Männlichkeit wird Weiblichkeit häufig übergeordnet. Es gibt auch eine Form der Diskriminierung, die vor allem – aber nicht ausschließlich – weibliche Personen trifft und Personen, die andere für weiblich halten: Diese Form der Diskriminierung wird Sexismus genannt. Menschen die männlich sind, oder Männlichkeit zeigen haben davon also einen unfairen Vorteil, den viele nicht hinterfragen.
Menschen, deren Identität weder männlich noch weiblich ist, sind nicht-binär. Bi heißt zwei. Und nicht-binär heißt außerhalb von der Zweigeschlechtlichkeit. Das kann heißen, dass Leute sich zwischen den zwei Geschlechtern männlich und weiblich fühlen oder vielleicht ein bisschen Beides. Oder auch gar nichts davon. Nicht-binär ist eine Geschlechtsidentität. Manchmal wird das Wort auch als Überbegriff für viele verschiedene Identiäten verwendet (z.B. für genderqueer oder genderfluid).
(Pansexualität leitet sich aus dem griechischen Wort παν (gesamt, ganz, alles) ab.) Pansexuelle Menschen fühlen sich zu Menschen aller Geschlechter sexuell hingezogen und/oder ihre sexuelle Anziehung ist unabhängig von dem Geschlecht des*der anderen.
Der Begriff „queer“ beschreibt Personen, die nicht der gesellschaftlichen Norm von Cis-Geschlechtlichkeit und/oder Heterosexualität entsprechen.
Der Begriff hat eine lange Geschichte. Ursprünglich bedeutete der Begriff im englischsprachigen Raum soviel wie komisch oder seltsam (queer= komisch, seltsam). Lange Zeit wurde der Begriff als Schimpfwort für Homosexuelle bzw. nicht heteronormativ lebende Menschen wie bspw. Trans*-Personen genutzt. Jedoch begannen einige der Menschen, die so beleidigt wurden, damit, den Begriff für sich selbst zu verwenden, also als Selbstbezeichnung. Die beleidigende Fremdbezeichnung „queer“ verlor so ihre Macht und der Begriff wurde angeeignet und positiv neubesetzt.
Der Begriff „schwul“ beschreibt männliche* Personen, die sich romantisch und/oder sexuell zu männlichen Personen hingezogen fühlen.
meint, zu welchem Geschlecht beziehungsweise zu welchen Geschlechtern sich Personen hingezogen fühlen. Diese Anziehung kann dabei sowohl sexuell und romantisch sein oder nur eines von beidem. Denn Verlieben und Sex kann miteinander zusammenhängen. Muss es aber nicht. Nicht für alle Menschen ist Sex ein Bestandteil von Liebesbeziehungen. Und es gibt Menschen, die Sex mit anderen Menschen haben wollen, aber keine romantischen Beziehungen eingehen.
Eine Person, die sich mit (einem) anderen Geschlecht(ern) identifiziert, als sie bei der Geburt erhalten hat, ist trans*.
Trans* ist ein überbegriff. Es gibt ganz viele verschiedene Geschlechtsidentitäten, die unter den Überbegriff trans* fallen. Zum Beispiel: transmännlich, transweiblich, nicht-binär, genderfluid, a-gender, genderqueer.
Manche trans* Menschen nehmen Hormone, um ihren Körper entsprechend der eigenen Geschlechtsidentität zu verändern. Andere machen das nicht. Manche trans* Menschen lassen geschlechtsangleichende Operationen durchführen. Andere tun dies nicht.
[ Transgeschlechtlichkeit ist keine Krankheit. Aber sie wurde lange als Krankheit behandelt. Wenn Personen ihren Vornamen amtlich ändern lassen wollen, müssen sie Gutachten vorweisen, die belegen sollen, dass sie wirklich trans* sind. Aber ob eine Person wirklich trans* ist, oder nicht, kann nur die Person selber wissen. Die Begutachtung durch Psychiater*innen ist für Trans*-Personen oft mit Diskriminierungserfahrungen verbunden. Daher wird schon lange für eine Abschaffung der Gutachtenpflicht gekämpft. Die Gutachtenpflicht ist im sogenannten „Transsexuellengesetz“ festgeschrieben. Dieses Gesetz ist daher sehr problematisch. Auch der Begriff „Transsexuell“ ist problematisch. Denn bei trans* geht nicht um Sexualität, sondern um Geschlecht. Der Begriff „transsexuell“ wird häufig in Kontexten verwendet, in denen Trans*-Sein als krankhaft behandelt wird. Der Begriff sollte daher nur als Selbstbezeichnung verwendet werden.
Wenn Personen den amtlich eingetragenen Geschlechtseintrag ändern lassen wollen brauchen sie hierfür ähnliche Dokumente, wie für die Vornamensänderung. ](kann auch weggelassen werden)
Diskriminierung, die sich gegen trans* Personen richtet, wird Transfeindlichkeit genannt.
Der Begriff weiblich hat mehrere Bedeutungen. Das Wort weiblich kann Geschlechtsmerkmale, Geschlechtsidentitäten und Geschlechtsausdrücke beschreiben. Es kann sowohl eine Selbstbezeichnung sein als auch eine Fremdzuschreibung. Eine Selbstbezeichnung ist es dann, wenn eine Person sich selber als weiblich identifiziert. Dann hat sie eine weibliche Geschlechtsidentität. Sie sagt von sich selber: „Ich bin ein Mädchen/eine Frau.“
Eine Fremdzuschreibung ist es dann, wenn andere Menschen eine Person für weiblich halten. Zum Beispiel, weil die Person einen Namen hat, von dem Menschen denken: „Das ist ein weiblicher Name.“ Fremdzuschreibungen können sehr verletzend sein. Wenn man eine Person nicht kennt, kann man sie zum Beispiel nach einem Pronomen fragen. So können Fremdzuschreibungen vermieden werden.
Als weiblich werden aber auch Verhaltensweisen, Eigenschaften und Geschlechtsausdrücke genannt: Zum Beispiel wird ein Kleid oder Make-Up in unserer Gesellschaft mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht.
Weil mit Weiblichkeit bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen verbunden werden, werden Menschen, die für weiblich gehalten werden, immer wieder mit Anforderungen konfrontiert, auch einen weiblichen Geschlechtsausdruck zu haben. Geschlechtsidentitäten und Geschlechtsausdrücke sind jedoch unabhängig voneinander. Das heißt, dass eine Person sich weiblich identifizieren kann, aber einen Geschlechtsausdruck haben kann, der in unserer Gesellschaft eher männlich genannt wird.
Wichtig ist noch zu betonen, dass die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in unserer Gesellschaft weiblich genannt werden, häufig gleichzeitig negativ besetzt sind: Zum Beispiel werden Schwäche und Emotionalität als weibliche Eigenschaften bezeichnet. Weiblichkeit steht in unserer Gesellschaft momentan insofern in einem hierarchischen Verhältnis zu Männlichkeit: Sie wird Männlichkeit häufig untergeordnet. Es gibt auch eine Form der Diskriminierung, die vor allem – aber nicht ausschließlich – weibliche Personen trifft und Personen, die andere für weiblich halten: Diese Form der Diskriminierung wird Sexismus genannt.
Geschlecht spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Das sieht man zum Beispiel an Geburtsurkunden. Jeder neugeborene Mensch erhält eine Geburtsurkunde. Dort muss ein Geschlecht eingetragen werden. Aktuell gibt es drei Geschlechtseinträge, die in die Geburtsurkunde eingetragen werden können: weiblich, männlich und divers.
Neugeborene können über den Eintrag nicht selbst entscheiden. Sie sind dafür zu klein. Deswegen sprechen wir bei diesen Geschlechtseinträgen von einem zugewiesenen Geschlecht. Erwachsene entscheiden darüber, welches Geschlecht das Neugeborene hat. Erwachsene weisen dem Neugeboren ein Geschlecht zu.
[ Diese Zuweisung hängt von den Genitalien (vom Körper?) des Neugeborenen ab. Es gibt verschiedene Genitalien, die ein Mensch haben kann. Eine Vagina ist ein Genital, das weiblich genannt wird. Ein Penis ist ein Genital, das männlich genannt wird. Es gibt auch Genitalien, die nicht eindeutig männlich oder weiblich genannt werden können: Menschen können zum Beispiel auch eine Vagina und einen sehr kleinen Penis haben. Menschen die sowohl männliche als weibliche Geschlechtsmerkmale haben, werden intergeschlechtlich genannt. Sie können den Geschlechtseintrag divers erhalten. ] (kann auch weggelassen werden)
Manche Menschen merken im Verlauf ihres Lebens, dass ihr zugewiesenes Geschlecht falsch ist. Sie identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das die Erwachsenen ihnen bei der Geburt zugewiesen habe. Wir finden es wichtig, dass Menschen über ihr Geschlecht selber entscheiden können. Die selbstgewählte Geschlechtsidentität eines Menschen sollte auf jeden Fall respektiert werden. Gegenüber dem zugewiesenen Geschlecht ist sie höher zu gewichten.